Woche 14
ODER auch einfach mal Alltag
Schon wieder ist eine Woche um und pünktlich nach dem Wochenende melde ich mich mit einem neuen Wochenbericht.
Zunächst einmal, weil ich letzte Woche ganz einfach drauf vergessen habe, die Auflösung zum letzten Rätsel, der Steirischen Kernölmatura.
Eigentlich ist es ganz einfach: die logische Reihe sind die Wochentage und in das Viereck ist ganz wörtlich „irgendetwas“ hineinzuschreiben. Und während du selbst ja der Busfahrer bist, so sind die 5 Wochentage ohne ‚a‘ vorgestern, gestern, heute, morgen und übermorgen. Von 100 Eiern kann man nur ein einziges Mal 2 wegnehmen, denn dann sind es ja nur noch 98 und das Jahr mit nur drei Monaten ist das Vierteljahr. Wahrscheinlich habt ihr das Prinzip inzwischen verstanden und könntet die übrigen Fragen ganz einfach ohne Hilfe lösen, aber hier kommt dennoch die Auflösung: das Viereck mit drei Strichen besteht ganz wörtlich aus einem Viereck mit drei Strichen darin, die Datumsangabe mit nur einer Ziffer ist der 11.11.1111 und der Satz muss „Der Hahn, der Hahn“ lauten. Und, wie viele Antworten hattet ihr richtig?
Aber nun zurück zur aktuellen Woche, die letztlich eigentlich nicht sehr aufregend war – irgendwie einfach Alltag.
In German 101 haben wir mit der dritten und damit letzten Unit für dieses Semester begonnen und in den Konversationskursen haben uns Sissi, die Brenner-Trilogie und Hip Hop beschäftigt. Im Politikkurs habe ich endlich mein mid term – Prüfungsergebnis erfahren – 16,25 von insgesamt 20 Punkten – und im Filmkurs habe ich, während wir uns intensiv mit Dallas beschäftigt haben, mit einer kurzen Präsentation zur Fernsehlandschaft in Österreich zum Wochenthema International Television beigetragen.
Und obwohl es hier mit Sicherheit immer noch wärmer und grüner ist als bei euch zu Hause - hier wird sogar noch frisches Gras gesät :-) - so ist der Herbst dennoch voll im Gange. Und da haben die Emory Gärtner ganz schön viel zu tun, besonders wenn der Wind all die wunderschönen Blätter von den Bäumen weht. Ich sag nur Sisyphos-Arbeit, aber das scheint einfach der amerikanische Weg zu sein ...
Ausgehend von der Präsentation eines Studenten, die sich mit Hip Hop beschäftigt hat, habe ich mich diese Woche auch erstmals so richtig mit Hip Hop in Österreich beschäftigt. Naja, nicht wirklich richtig, denn ohne Vorwissen ist das ein gar nicht so einfaches Feld. Jedenfalls habe ich mich letztlich dazu entschieden, den StudentInnen die Trackshittaz vorzustellen. Und das nicht nur deshalb, weil sie einfach aktuell und modern sind, sondern auch weil sie es waren, die Österreich letztes Jahr zum Eurovision Song Contest geschickt hat. Ohne weitere Kommentare und weil ich es einfach irgendwie lustig finde, möchte ich auch euch ein paar Gustostückerln von Österreich beim Songkontest in Erinnerung rufen. Und dabei frag ich mich, warum wir nach Udo Jürgens wohl nie mehr gewonnen haben … :-) ?
Und im Anfängerkurs habe ich, wie schon gesagt, mit einer neuen Unit begonnen. Dieses Mal beschäftigten wir uns mit dem Thema Familie. Während wir diese Woche die Grundlagen geschaffen und über Familienstrukturen und Stammbäume gesprochen haben, haben wir ganz nebenbei auch gleich den Genitiv mitgenommen. Das Kapitel Fälle können wir nun schließen, schon beeindruckend, oder? Aber bis Mitte Dezember erwartet uns noch viel mehr: neben dem Imperativ nutzen wir das Thema Familie, um einen Blick zurück in die Kindheit zu werfen. Und ihr könnt euch schon vorstellen, was das heißt: genau – die Vergangenheit. Aber nicht nur Grammatik beschäftigt uns und so werden wir nach dem Erlkönig, der uns schon in der kommenden Woche beschäftigt (solltet ihr euch nun die Frage nach dem inhaltlich Zusammenhang stellen, so möchte ich auch dieses Geheimnis lüften und euch das Stichwort "Der Vater als Beschützerfigur" mit auf den Weg geben), auch einige der Struwwelpetergeschichten lesen. Es bleibt also spannend …
Und weil ich euch sonst eigentlich nichts Neues berichten kann, habe ich mir am Wochenende, und das nicht zuletzt, weil das Wetter hier im Moment einfach traumhaft ist, sondern auch, weil ihr ja auch ganz genau wissen sollt, wo ich hier die meiste meiner Zeit verbringe, gedacht, euch Emory ein bisschen näher vorzustellen und euch auf eine kleine Campustour mitzunehmen.
Hier also meine kleine Welt … Auf gehts ...

Emory hat, wie ihr hier sehen könnt, einen main campus, an dem sich all die Bildung abspielt. Und dann gibt es noch den Clairmont Campus, an dem sich das SAAC mit dem riesigen Outdoorpool und zahlreiche Studentenwohnheime befinden, darunter auch der Tower, den ich bewohne.

Alleine im Clairmont Tower leben über 400 StudentInnen - alle zusammen sind wir hier allein am Clairmont Campus also schon wirklich viele :-).

Und so siehts hier rund um mich herum aus, wenn man die Einfahrt von der Clairmont Road nimmt ...


Und neben all den Wohngebäuden, gibt es auch ein kleines Waldstück, in das man sich zurückziehen kann ...
Will man zum Hauptcampus gelangen, so gibt es neben dem Fußweg die Möglichkeit, das von Emory kostenlos angebotene Shuttleservice zu nutzen. Die schnellste Möglichkeit ist dafür eine Verbindungsstraße, die am Rand des zwischen den beiden Campusse liegenden Lullwater Park, wo auch der Präsident der Uni sein Anwesen hat, entlangführt.
Also auf gehts ...

Und nun sind wir auch schon im Herz von Emory angekommen - dem main campus. Und da gibt es viel zu sehen, v.a. und zunächst einmal die vielen Gebäude, die zu Emory Healthcare gehören, also Krankenhäuser und unterschiedliche Forschungseinrichtungen.

Aber weil das ja nicht die Plätze sind, in denen ich mich aufhalte, so möchte ich euch jene Wege zeigen, die ich beinahe täglich beschreite.

Meine Busreise mit der Linie C endet jedes Mal am Woodruff Circle, der Knotenpunkt aller Emory Cliff Shuttles.
Und von da aus gehts dann los ...
Im Herzen des Campusses liegt das sogenannte Quadrangle, eine Grünfläche, die von unterschiedlichen Gebäuden umgeben ist, so zum Beispiel dem Carlos Museum, der Theologischen Bibliothek und dem Geschichtsinstituts. Auch die Campuskirche, die neben White Hall liegt, grenzt direkt an das "Naherholungsgebiet".
Von diesem Zentrum erreicht man nicht nur das Modern Languages Building, in welchem auch ich zu Hause bin,
sondern auch die Bibliothek
und Cox Hall, in der sich eine der vielen Unimensen und ein Turm mit jener Uhr, die täglich um 18.36 an das Gründungsdatum der Uni erinnert, befindet.
Verfolgt man diese Straße und lässt Cox Hall rechts hinter sich, so gelangt man zu einem kleinen Platz, an dem regelmäßig auch Veranstaltungen stattfinden.

Und hier steht auch die Statue des inoffiziellen Emory Maskottchens - Dooley.
Daneben befindet sich das Dobbs University Center, das nicht nur das Emory post office, sondern auch ein Theater und einen großen Speisesaal beherbergt.
Hinter einem von vielen Studentenwohnheimen, das sich gegenüber der Dobbs Hall befindet, liegt das zweite Sportzentrum an Emory. Neben einem riesigen Outdoor-Sportplatz bietet es u.a. auch einen Indoor-Pool.


Aber das sind noch bei weitem nicht alle Wege, die man hier beschreiten kann ...
Neben vielen Bankerln, auf denen man sich am Campus, der so unglaublich grün ist, auch mal ausruhen kann,
gibt es, am Rand des Campus gelegen, Emory Village.
An diesem Kreisverkehr liegt der eigentliche Eingang zu Emory
sowie Restaurants und Geschäfte, die eine zumindest kurze Auszeit vom Lernen versprechen.
Und bei Starbucks gibts den wohl wichtigsten Stoff für StudentInnen hier wie auch zu Hause: Kaffee.

Gleich daneben befindet sich Barnes & Noble, das Bücher- und Papierwarengeschäft, das die StudentInnen mit allem versorgt, das sie zum Studieren brauchen.

Aber nun zurück auf den Campus ...
wo sich neben zahlreichen Administrationsgebäuden auch noch die School of Medicin, die Emory Law School und die Goizueta Business School befinden.

Und weil wir nun auch schon am Ende der Tour angekommen sind, so nehme ich euch einfach wieder mit nach Hause!
Denn ich kann mir vorstellen, dass ihr nun zwar viele Eindrücke, aber letztlich immer noch keine Ahnung habt, wo wir eigentlich überall waren. Und deshalb möchte ich euch mit einem abschließenden Überblick helfen.
Das ist also Emory ...
Und mit diesem kleinen Einblick in meine Welt, die ihr euch aber immer noch am besten selbst ansehen solltet :-), verabschiede ich mich für diese Woche, wünsche euch einen närrischen Faschingsbeginn und sage wieder einmal:
Bis bald ...